Prev. Probleme durch Windows Systemwiederherstellung Next

Anfang Januar 2005 gab es im Niederländischen PRO-GEN Anwenderforum eine Diskussion über ein Problem mit beschädigten PRO-GEN Dateien. Es gab in insgesamt 5 PRO-GEN Anwender, die dieses Problem in ihrer Datei gefunden hatten.
Es hat mich viel Zeit gekostet, um die Ursache zu finden. Die Ursache dieses Problems liegt nicht in PRO-GEN, sondern in Windows. Es kann auch andere PRO-GEN Anwender treffen.

Das Problem

Bei diesen 5 PRO-GEN Anwendern gab es unerklärliche "Ehen" in der Ehen Datei, z.B. M*M, F*F und auch F*M -Ehen. Da Sie diese F*M Ehen in PRO-GEN gar nicht eingeben können, musste da irgendwo ein Fehler vorliegen.
Während der Untersuchung der vorhandenen Backup-Dateien stellte sich heraus, dass dieses Problem schon in 2002 möglich war. Es war immer eine geschlossene Reihe Ehen betroffen. Auch war da ein Datei-Index beschädigt.
Ich habe dann alle Stellen im Programm kontrolliert, wo dieser Index verwendet wird, konnte aber da keine Probleme finden.

Die Ursache

Wie Sie im Titel lesen können, ist die Windows Systemwiederherstellung Funktion die Ursache der Probleme.
Bei Windows Systemwiederherstellung werden "Wiederherstellungspunkte" erstellt. Dass soll Probleme lösen, die bei der Installation von z.B. Treibern oder Programmen entstehen. Bei Problemen können Sie dann den PC auf den Zustand dieses Wiederherstellungspunktes zurückbringen.

Die Funktion Systemwiederherstellung ist in Windows ME und in Windows XP vorhanden. Die Funktion Systemwiederherstellung finden Sie unter Programme, dann zu Zubehör, von dort zu Systemprogramme und schließlich zu Systemwiederherstellung. Nur etwas für erfahrene Anwender!
Wiederherstellungspunkte können Sie von Hand anfertigen, aber sie werden auch automatisch angefertigt, wenn Sie ein Windows Update oder einen Treiber installieren.

Microsoft schreibt, dass so ein Wiederherstellungspunkt keinen Einfluss auf Anwenderdateien habe, aber dass ist nicht die ganze Wahrheit. Zwar bleiben Dateien im Ordner "Eigene Dateien" und in einigen anderen Ordnern unverändert, aber für andere Ordner gibt es eine versteckte Liste von 577 Dateitypen, die von Windows Systemwiederherstellung bearbeitet werden.
Von diesen 577 Dateitypen gibt es einige, die von PRO-GEN verwendet werden. Der wichtigste davon ist der Dateityp PER, der für die Personendatei verwendet wird. Andere Teile der PRO-GEN Datei bleiben unverändert. Es gibt aber auch noch andere PRO-GEN Dateitypen, die verändert werden, wie z.B. INI-Dateien, die in PRO-GEN für die "Gespeicherte Einstellungen" bei Textausgaben verwendet werden.

Folgen für PRO-GEN

Sie haben in PRO-GEN z.B. 10 Personen und 5 Ehen eingegeben. Wenn Sie dann Ihren PC zu diesem ursprünglichen Zustand wiederherstellen lassen, dann werden in PRO-GEN diese 10 Personen (aus der PER- Datei) verschwunden sein. Aber die 5 Ehen (aus der REL- Datei) sind noch vorhanden. Diese 5 Ehen verweisen dann auf 10 nicht mehr bestehende Personen.
Wenn Sie dann wieder Personen eingeben, dann werden diese 10 leeren Personennummern mit diesen Personen gefüllt. Die Verweisungen dieser 5 funktioniert wieder, und so werden die eingegebenen Personen automatisch verheiratet. So können in diesen 5 Ehen Männer anstelle von Frauen und Frauen anstelle von Männern gekoppelt werden. Oft gehören diese Personen gar nicht zueinander.
Sie können dieses Problem lösen, wenn Sie ein PRO-GEN Backup einlesen, das Sie vor der Wiederherstellung angefertigt haben. Wenn so ein Backup nicht existiert, dann sollten diese 5 Ehen ganz gelöscht werden und die richtigen Ehen neu eingegeben werden.

Lösung

Weil wir jetzt wissen, wie das Problem entsteht, suchen wir selbstverständlich nach einem Weg, um das Problem in Zukunft zu vermeiden. Dazu werden wir versuchen, diese versteckte Liste in Windows zu erweitern, damit Windows Systemwiederherstellung den PG30 Ordner ungestört lässt. Auch eine Warnung wird erscheinen, wenn der Personen-Index länger ist als die Personen-Datei.
Dies wird so schnell wie möglich auf der PRO-GEN Homepage in der "Erweiterung 9" erscheinen.

Empfehlungen

Wir können einige Empfehlungen geben, um dieses Problem zu vermeiden:
  1. Sorgen Sie für ein gutes Backup-System für Ihren PC, damit Sie diese Windows Systemwiederherstellung Funktion gar nicht brauchen. Sie können Systemwiederherstellung dann auch ganz ausschalten. Dass ergibt auch zusätzlichen Speicherplatz auf der Festplatte.
  2. Bewahren Sie mehrere Backups von Ihren PRO-GEN Dateien, damit Sie nicht nur das letzte Backup einlesen können. Verwenden Sie dazu öfters neue Disketten und bewahren Sie die älteren Disketten auf.
  3. Erstellen Sie ein PRO-GEN Backup, bevor Sie die Funktion Wiederherstellen benutzen; und lesen Sie das Backup direkt danach wieder ein.
  4. Weil auch INI-Dateien "Wiederhergestellt" werden, könnten eigene Einstellungen verloren gehen. Fertigen Sie darum eine Kopie vom PG30 Ordner auf eine USB-Stick an, bevor Sie den PC wiederherstellen lassen.
  5. Verwenden Sie die Funktion Systemwiederherstellung, wozu sie gemeint ist: um einen Wiederherstellungspunkt zu erstellen, bevor Sie eine risikovolle Installation vornehmen um bei Problemen mittels dieses Wiederherstellungspunktes Ihren PC wiederherzustellen. Sie sollten vermeiden, Wiederherstellungspunkte zu verwenden, die einige Tage alt sind.

Zum Schluss

Verwenden Sie die Windows Systemwiederherstellung Funktion vorsichtig, denn manchmal hätte diese Funktion besser "Systemzerstörung" heißen können.
Nicht nur in PRO-GEN, sondern in allen Programmen (Windows oder DOS macht hier keinen Unterschied), die Dateien einer dieser 577 Dateitypen verwenden. So werden z.B. auch einige Dateien von WordPerfect für Windows "wiederhergestellt", wo die Microsoft Word Dateien selbstverständlich unverändert bleiben.

Für PRO-GEN Dateien hoffen wir zukünftig die Probleme vermeiden zu können, wenn die "Erweiterung 9" für PRO-GEN 3.0b installiert wird.
Besuchen Sie dazu unser PRO-GEN Homepage im Internet.